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Belgier am besten auf Unwetter und Hitzewellen vorbereitet

Die Menschen denken über verschiedene Risiken nach: Sturm, Hitzewelle, Pandemie, Stromausfall und nukleare Risiken.
Sind sich die Belgier der Risiken in unserem Land bewusst und inwiefern sind sie auf eine Notsituation vorbereitet? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, hat das Nationale Krisenzentrum (NCCN) eine groß angelegte wissenschaftliche Studie zur Risiko-wahrnehmung in unserem Land durchführen lassen. Daraus geht hervor, dass die Belgier am besten auf eine Pandemie, ein schweres Unwetter oder eine Hitzewelle vorbereitet sind, bei anderen Risiken wie Erdbeben, nuklearer Bedrohung oder großflächigen Stromausfällen jedoch schlecht abschneiden. Die Ergebnisse dieser Studie werden die Grundlage für künftige Informationskampagnen des NCCN zu Risiken sein.  

Groß angelegte Studie 

In Zusammenarbeit mit dem Forschungsunternehmen Independent Minds und der Universität Gent hat das Nationale Krisenzentrum in den letzten Monaten eine umfassende Studie darüber durchgeführt, wie die Belgier mit gesellschaftlichen Risiken in unserem Land umgehen. Es ist das erste Mal, dass eine derartige Forschungsstudie in solch großem Umfang umgesetzt worden ist. Die Ergebnisse zeigen auf, wie die Bevölkerung Risiken wahrnimmt und auf welche Weise Kommunikation dazu beitragen kann, die Bürger besser auf mögliche Notsituationen vorzubereiten.  

Die Handlungskompetenz der Gesellschaft beginnt bei jedem Einzelnen. Ein Bürger, der gut auf Notsituationen vorbereitet ist, trägt zur Widerstandsfähigkeit unserer gesamten Gesellschaft bei. Dank dieser Studie sind wir in der Lage, unseren Mitbürgern gezielt dabei zu helfen, sich besser vorzubereiten - Bart Raeymaekers, Generaldirektor des Nationalen Krisenzentrums.

Gesellschaftliche Risiken

Für die Studie wurden verschiedene Risiken untersucht: Naturrisiken (schwere Unwetter, Überschwem-mungen, Hitzewellen, Trockenheit, Trinkwasserknappheit und Erdbeben), technologische Risiken (großflächige Stromausfälle, Seveso-Unfälle und nukleare Unfälle), Gesundheitsrisiken (Infektionskrankheiten und schlechte Luftqualität) und Sicherheitsrisiken (Terrorismus und Cyberattacken). 

Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die Belgier vor allem Maßnahmen ergriffen haben, um sich auf schwere Unwetter, Hitzewellen und Epidemien vorzubereiten. Diese Maßnahmen bestehen beispielsweise darin, sich über das betreffende Risiko zu informieren, bei Hitze genügend Wasser zu trinken, bei Trockenheit Wasser zu sparen, vor einem Sturm die Gartenmöbel zu sichern usw. Das ist vor allem deswegen so, weil wir häufig oder in der jüngeren Vergangenheit mit solchen Risiken konfrontiert waren und daher wissen, wie wir mit ihnen umzugehen haben. 

Zu den Risiken, auf die die Bevölkerung weniger gut vorbereitet ist, gehören z. B. großflächige Stromausfälle, nukleare Bedrohung oder Seveso-Unfälle. Die Wahrscheinlichkeit, solchen Risiken ausgesetzt zu sein, ist geringer, daher ist auch das Wissen über das Risiko und die Präventionsmaßnahmen zum eigenen Schutz viel beschränkter.

Rolle der Behörden 

Die nationalen Behörden werden von 62 % der Bevölkerung als wichtigste Informationsquelle vor und während einer Notsituation angesehen, gefolgt von den klassischen Nachrichtenmedien (39 %). 80 % der Befragten gaben an, dass sie sich mehr Informationen über Risiken und den Umgang mit ihnen wünschen.   

Auffallende Erkenntnisse

Nur knapp 15 % der Bürger haben Maßnahmen zum Schutz vor Überschwemmungen ergriffen. Auch was Industrieunfälle und Erdbeben betrifft, sind lediglich 14 % für den Ernstfall gewappnet. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist auf eine Epidemie vorbereitet, was natürlich nicht überrascht, da wir gerade erst mit einer mehrjährigen Pandemie konfrontiert waren. Ein Großteil der Belgier hat zudem bereits Maßnahmen gegen Hitzewellen (47 %) und Cyberattacken (38 %) ergriffen. 

Grundlage für künftige Informationskampagnen 

Dank dieser Forschungsergebnisse ist es dem Nationalen Krisenzentrum möglich, gezieltere Informations-kampagnen durchzuführen, um die Bevölkerung besser über die Risiken in Belgien zu informieren. Wir können nun zielgerichteter arbeiten und vor allem besser auf die Informationsbedürfnisse und -anforderungen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen eingehen. 

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